Soweit ich zurückdenken kann, haben mich Tätowierungen fasziniert. Als 11-Jähriger „tätowierte“ ich mich erstmals selbst: Mit Zirkel und mit Tinte aus der Pelikan-Patrone verzierte ich meinen Unterarm mit einem Schwert – das gab ziemlich Ärger mit den Eltern und den Lehrern, obwohl nach zwei Wochen nichts mehr zu sehen war.
Mit 16 gelang mir mein erstes bleibendes Tattoo: Ich hatte einen Rasierapparat zur Tätowiermaschine umgebaut und damit ein Motiv auf den Unterschenkel gestochen.
Mein erstes, in einem Tattoo-Studio gestochenes Motiv ist mit einer schmerzhaften Erinnerung verbunden: Mein Bruder entwarf das Motiv für mein erstes „richtiges“ Tattoo. Kurz darauf verlor er bei einem Autounfall sein Leben. Sein für mich entworfenes Motiv liess ich mir auf die Brust tätowieren. Mit den Jahren kamen weitere Tätowierungen hinzu. Mit 35 Jahren entschloss ich mich, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen: Ich liess mich zum Berufstätowierer ausbilden. 2015 machte ich mich mit meinem eigenen Tattoo-Studio in Bad Zurzach selbständig. Seit Oktober 2017 empfange ich meine Kundschaft in meinem Tattoo-Studio in Rietheim (Nähe Bad Zurzach).
In meiner Freizeit restauriere ich historische Gegenstände wie z. B. Schwertklingen und Beschläge (ätzen, tauschieren, gravieren). Zudem betreibe ich seit 20 Jahren ein Lederatelier und arbeite leidenschaftlich gerne mit Leder: mittelalterliche Replikationen nach historischer Vorlage, z. B. von Schwertscheiden, Herstellung von Taschen, Gürteln, mittelalterlichen Schuhen, usw. An Antiquitätenmessen bin ich in der Beratung und im Verkauf von antiken Waffen tätig.
Seit vielen Jahren befasse ich mich mit der Epoche des Spätmittelalters. 2002 gründete ich zusammen mit Freunden einen historischen Fechtverein. Die Mitglieder praktizieren das Langschwertfechten des Mittelalters und der Renaissance. Trainiert wird nach historischen Vorlagen gemäss "Meister Liechtenauers Kunst des langen Schwertes". 2011 wurde ich Vize-Schweizermeister in "Historical European martial arts HEMA".